Wien - Birkart Austria, Österreichtochter des deutschen Speditions- und Logistikunternehmens Birkart Globistics, ist auf Standortsuche. Bis spätestens Juni will Firmenchef Kuno Waidmann entscheiden, wo die neue Zentrale gebaut wird.

"Durch das kräftige Wachstum der letzten Jahre ist uns der Platz in Wien-Liesing zu eng geworden", sagte Waidmann dem STANDARD. Ein zunächst ins Auge gefasster Standort in Wiener Neudorf sei wegen Anrainerprotesten hinfällig; jetzt spreche man wieder mit dem Wiener Wirtschaftsförderungsfonds. Das Investment belaufe sich auf rund 150 Mio. S (10,9 Mio. EURO).

Waidmann will Schwachstellen im E-Commerce nutzen und mit maßgeschneiderten Lösungen punkten: "Viele Unternehmen gehen in das Internet, ohne zu überlegen, wie sie die bestellte Ware in kürzestmöglicher Zeit zum Besteller bringen." Der Birkart-Chef will verstärkt "Lösungen aus einer Hand" anbieten und Partner einbinden. In Deutschland arbeitet Birkart mit der zum Otto-Versand gehörenden Distributionsfirma Hermes zusammen. Hermes will sich jetzt auch in Österreich verstärkt engagieren.

Einen Namen gemacht hat sich Birkart, offizieller Logistiker der Ski-WM in St. Anton, mit dem Transport von Textilien und Bekleidung. Darauf entfielen zuletzt 30 Prozent des Gesamtumsatzes von 1,2 Mrd. S. Im Hängeversand ist Birkart Eigenangaben zufolge Nummer eins in Österreich.

Ein wachsendes Marktsegment sei auch der Fashion-Service: Dabei werden ursprünglich in Kartons verpackte Kleidungsstücke ausgepackt, gebügelt und hängend in die Geschäfte weitertransportiert.

Birkart ist mit Niederlassungen in Linz, Salzburg, Innsbruck und Graz vertreten, in Klagenfurt gibt es eine Filiale. Der Umsatz soll heuer um zehn Prozent auf 1,3 Mrd. S klettern, die Zahl der Mitarbeiter - derzeit 400 - werde leicht steigen.(Günther Strobl, Der Standard, Printausgabe, 05.02.2001)