Mexiko-Stadt - Der mexikanische Präsident Vicente Fox will offenbar alle Forderungen der zapatistischen Rebellen im südlichen Staat Chiapas erfüllen. Entgegen früheren Bekundungen erklärte Fox am Sonntag in einer Pressemitteilung, er erwäge, drei weitere Militärstützpunkte in Chiapas zu schließen und weitere inhaftierte Anhänger der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) freizulassen. "Wir sind bereit, alles Notwendige für den Frieden zu tun", hieß es weiter. Fox appellierte an die Rebellen, auf sein Angebot zu antworten. Die Zapatisten hatten am vergangenen Dienstag erklärt, erst dann mit der Regierung zu verhandeln, wenn alle ihre Forderungen erfüllt seien. Fox, der im vergangenen Dezember sein Amt antrat, hat bereits drei Militärbasen in Chiapas geschlossen, einige EZLN-Sympathisanten freigelassen und einen Gesetzesantrag zur Stärkung der Rechte der indianischen Bevölkerung an den Kongress weitergeleitet. Die Zapatisten, die mehr Rechte für die verarmte indianische Landbevölkerung fordern, hatten Anfang 1994 einen bewaffneten Aufstand gegen die Regierung begonnen. Bei Kämpfen zwischen der EZLN und rechtsgerichteten paramilitärischen Gruppen wurden seitdem Tausende Menschen vertrieben. Die Zapatisten wollen Ende März einen 17-tägigen Marsch auf Mexiko beginnen, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Die Rebellen nennen sich nach dem ermordeten Revolutionär und Nationalhelden Emiliano Zapata (1879-1919), der eine führende Rolle in der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielte. (APA/AP)