Zamboanga - Auf den Philippinen hat die militante Moslemgruppe Abu Sayyaf erneut mit der Ermordung ihrer amerikanischen Geisel gedroht, sollte die Regierung weiterhin Verhandlungen verweigern. Der 24-Jährige Jeffrey Schilling sei sehr krank und esse nicht mehr, sagte ein Sprecher der Extremisten am Montag einem Rundfunksender in der südlichen Stadt Zamboanga. "Es ist besser, ihn zu töten, wenn die Regierung weiterhin nicht verhandeln will", erklärte er. Der Abu Sayyaf-Sprecher wiederholte die Forderung nach einem Lösegeld von zehn Millionen US-Dollar (10,63 Mill. Euro/146 Mill. S) für Schilling. Er war im August auf der Insel Jolo von der Gruppe verschleppt worden. Die Regierung von Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo in Manila verlangte inzwischen von den Extremisten, die Waffen niederzulegen, bevor Verhandlungen beginnen könnten. "Sie sollen beweisen, dass sie es ernst meinen", sagte Tourismusminister Richard Gordon. Die Moslem-Gruppe dürfe keine Bedingungen für die Freilassung Schillings stellen, fügte er hinzu. Die Abu Sayyaf hatte Ende April vergangenen Jahres von der malaysischen Taucherinsel Sipadan 21 Menschen nach Jolo verschleppt, mehrheitlich westliche Touristen. Bis auf einen Filipino waren alle im Laufe von viereinhalb Monaten gegen die Zahlung eines Millionen-Lösegeldes wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Die philippinische Armee hatte Mitte September eine Offensive gegen die Extremistengruppe auf Jolo begonnen. Bei der Aktion wurden nach Militärangaben bisher mehr als 200 Rebellen getötet. (APA/dpa)