Wien - Die Erste Bank hat die Aktie der Telekom Austria (TA) in einer Erstanalyse mit "neutral" eingestuft. Die Aktie sei zwar fundamental im Sektorvergleich günstig bewertet, nach der jüngsten Gewinnwarnung und den Unsicherheiten über die Exekutierbarkeit von geplanten Personalreduktionen sei dieser Bewertungsabschlag jedoch gerechtfertigt. Auf Grund des Status öffentlicher Bediensteter der TA-Belegschaft, hinke das Unternehmen anderen nationalen Telekombetreibern mit dem Stellenabbau hinterher. Die Erste Bank erwartet einen Personalabbau im Umfang 18 Prozent im Jahr 2002. Den österreichischen Markt für Telekom-Betreiber stuft die Erste Bank als einen der kompetitivsten in Europa ein. In Folge habe die TA auch mehr Marktanteile in den Bereichen Festnetz, Mobiltelefonie und Internet verloren als andere vergleichbare nationale Betreiber in Europa. Nach der Marktliberalisierung dürfte das Schlimmste für die TA nun aber vorbei sein, heißt es in der Analyse. Nachdem bis dato die Notwendigkeit einer flächendeckenden Abdeckung Österreichs mit Kommunikationsdiensten im Vordergrund stand, sollten die weiteren Investitionen der TA nach der Marktliberalisierung ergebnisorientiert sein. Breitband-Internetzugang als Umsatzmotor Als Motor des Umsatzwachstums sieht die Erste Bank die dynamische Entwicklung der Breitband-Technologien. Währen zu Jahresende 2000 erst ein Prozent der heimischen Haushalte über Breitband-Internetzugang verfügten, erwartet das Institut eine Verdreifachung dieses Anteils bis Ende 2001. Die Erste Bank prognostiziert für die TA einen Verlust je Aktie von 0,71 Euro im Geschäftsjahr 2000, und von 0,35 Euro (2001) bzw. 0,11 Euro (2002) in den beiden Folgejahren. Für das Jahr 2003 erwartet die Erste Bank erstmals ein positives Ergebnis von 0,06 Euro je Anteilsschein. Eine Dividende wird ebenfalls erst für 2003 gesehen, die geschätzte Dividendenzahlung wird mit 0,03 Euro je Aktie beziffert. (APA)