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Bern - Die Schweizer Justiz wird am Montag die Auslieferung des ehemaligen Chefs der Kreml-Verwaltung, Pawel Borodin, verlangen. Dies teilte der Sprecher des Schweizer Justizministeriums, Raimund Renggli, am Montag in Bern mit. Borodin befindet sich derzeit auf Grund eines internationalen Haftbefehls in New York in Auslieferungshaft. Der internationale Haftbefehl war auf Antrag der Genfer Justizbehörden ausgestellt worden. Die Ermittler werfen Borodin vor, im Zuge der Renovierung des Moskauer Kreml durch zwei Schweizer Baufirmen Schmiergelder in der Höhe von 25 Millionen Dollar (26,6 Mill. Euro/366 Mill. S) kassiert zu haben. Einen Teil davon soll er in der Schweiz gewaschen haben. Borodin war am 17. Jänner bei der Einreise in New York festgenommen worden. Die russische Regierung protestierte dagegen vehement und bemühte sich, die Freilassung des ehemaligen Verwaltungschefs des Kreml zu erreichen. Zuletzt war in der Vorwoche sogar Außenminister Igor Iwanow zu diesem Zweck in die Schweiz gereist. In Bern verwies man jedoch darauf, dass in der Schweiz die Gewaltentrennung zwischen Politik und Justiz unantastbar sei. Nach jahrelangen Ermittlungen im Zusammenhang mit der Affäre um die Kreml-Renovierung war in Russland das Justizverfahren zu Jahresende überraschend eingestellt worden. Die Schweizer Behörden setzten ihre Untersuchungen jedoch fort. In einem Interview mit der Schweizer Zeitung "Le Temps" bestritt Borodin, der zuletzt Sekretär der "russisch-weißrussischen Union" war, alle Vorwürfe und kündigte an, sich der Auslieferung in die Schweiz "kategorisch" widersetzen zu wollen. (APA/sda)