Bis zur Regulierung der Donau bei Wien in den Jahren 1870 bis 1876 war die Lobau eine Insel. Der heutige Großenzersdorfer-Arm hatte eine relativ starke Strömung, welche Napoleon 1809 in der Schlacht von Aspern beim Übergang – der nahe dem heutigen Ufergasthaus erfolgte – arge Schwierigkeiten machte. An die blutige Auseinandersetzung des Franzosen mit Erzherzog Karl erinnern mehrere Gedenksteine auf der ehemaligen Insel, die heute recht idyllisch ist und zum Nationalpark Donauauen gehört. Die Nationalpark-Gesellschaft hat auch in der Lobau alle relevanten Wander- und Radrouten neu markiert und ausgeschildert, an vielen Stellen Orientierungs- und Informationstafeln aufgestellt, so dass man problemlos das einstige Schlachtfeld durchstreifen kann. An die Regeln des Nationalparks hat man sich zu halten, man darf nicht weiter als zehn Meter von den markierten Wegen abweichen. Hunde dürfen mitgenommen werden, müssen aber an der Leine bleiben, Muschelschalen und Donaukiesel darf man als persönliche Erinnerung sammeln.

Die von weiten freien Flächen durchsetzte Au verwandelt sich bei Schnee, besonders aber bei Raureif in eine verzauberte, zauberhafte Landschaft. Mit etwas Glück lässt sich auch scheues Wild beobachten, daher sollte man ein Fernglas parat haben. Gelegentlich sieht man auch Graureiher, die schon seit Jahren auf den Flug in den Süden verzichten und im Nationalpark an der Donau überwintern. Die Altarme und das Zweierbecken des Donau-Oder-Kanals frieren bei längerer Kälte zu, man sollte aber das Betreten der Eisflächen aus Sicherheitsgründen vermeiden. Die Route: Von Eßling (Haltestelle der Buslinie 26A) wandert man durch die Kirschenallee bis zur Eßlinger Furt, überquert den Großenzersdorfer-Arm und hält sich dann links auf den gelb und grün markierten Weg, der den Altarm entlang führt. Später schwenkt man nach links auf die rote Markierung, quert wieder den Großenzersdorfer Arm und erreicht auf dem Damm das Ufergasthaus. Gehzeit ab Eßling 1 1/2 Stunden. Nun geht es weiter, rot und grün markiert, bis knapp vor das Zweierbecken des Donau-Oder-Kanals, dann nach rechts die gelbe Markierung bis zum Lobaumuseum – zur Zeit geschlossen. Auf der schmalen Straße wandert man weiter zum Napoleonstein. Gehzeit ab Ufergasthaus eine Stunde. Nach rechts führt der Weg zur Eßlinger Furt und zum Ausgangspunkt. Gehzeit ab Napoleonstein 3/4 Stunde. Bernd Orfer

Gesamtgehzeit 3 1/4 Stunden, kein nennenswerter Höhenunterschied, Ufergasthaus als Stützpunkt; Bundesamtskarte, 1:25.000 oder 1:50.000, Blatt 59 (Wien); Freytag & Berndt Wienerwald-Atlas