Paris - Eine Studie des Sodexho Research Institute hat ermittelt, dass Mädchen 55 Prozent weniger Kalorien zu sich nehmen als Jungen und trotzdem immer mehr zunehmen. Die Wissenschaftler sehen die Ursache dafür in einem akuten Bewegungsmangel. Heute essen Teenager laut Studie die geringste Kalorienmenge seit 40 Jahren. Mädchen essen 45 Prozent mehr Obst und Gemüse als Jungen, die Fastfood wie belegte Brote und Pizza bevorzugen. Trotz weniger Kalorien und gesünderem Essen nehmen die Mädchen aufgrund ihrer von Fernsehen und Computerspielen geprägten Lebensweise zu. Ein wesentlicher Ernährungsfaktor ist, dass heute 91 Prozent der Kinder selbst bestimmen können, was sie essen. 1960 waren es nur 29 Prozent. Die Diätspezialistin Maureen Strong erklärte gegenüber der BBC, dass die geringe Kalorienanzahl der Mädchen besorgniserregend sei. Verantwortlich dafür sei die bewußte Kontrolle des Essverhaltens zur Erreichung des angestrebten Idealgewichts. Die aktuellen Forschungsergebnisse wiesen darauf hin, dass Jungen ihre Ernährung viel besser mit körperlichen Aktivitäten und physiologischen Notwendigkeiten abstimmen könnten. "Mädchen sollten ermutigt werden, mehr zu essen und gleichzeitig körperlich aktiver zu werden." Für die Studie wurden die unterschiedlichen Essgewohnheiten von Jungen und Mädchen zwischen fünf und 17 Jahren untersucht. Die Wissenschaftler werteten rund 400 Forschungsarbeiten mit 5,7 Mio statistischen Daten aus elf Ländern aus. Diese Datenmenge war über die letzten 40 Jahre gesammelt worden. (pte)