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Frankfurt - EU-Währungskommissar Pedro Solbes hat die Mitgliedsländer der Euro-Zone angemahnt, sich stärker für eine reibungslose Einführung des Euro-Bargeldes einzusetzen. "Wir müssen alles daran setzen, dass nicht Ende 2001 ein logistisches Chaos entsteht," sagte Solbes in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstagsausgabe). Die größten Sorgen bereiteten ihm dabei die kleinen und mittelständischen Firmen. Umfragen zeigten, dass sie sich nicht darüber im klaren seien, wie der Euro ihre täglichen Geschäftsabläufe beeinflussen werden. Wenig Fortschritte gebe es auch in der Frage der Versorgung des Handels mit Euro-Noten und -Münzen durch die Banken. "Für das sogenannte Frontloading müssen in den meisten Mitgliedsländern noch die genaueren Konditionen erarbeitet werden," sagte er. Insgesamt gehe es um die Verteilung von 15 Milliarden Banknoten und 50 Milliarden Münzen in zwölf Euro-Mitlgiedsländern. Der Euro soll zum 1. Jänner 2002 in den zwölf Mitgliedstaaten der Euro-Zone als Barzahlungsmittel eingeführt werden. Die Banken und der Handelsunternehmen sollen in einem sogenannten Frontloading bereits vorher mit Euro-Bargeld ausgestattet werden, um eine reibungslosen Übergang der Zahlungsmittel zu garantieren. Negativen Prognosen als haltlos erwiesen Weiter sagte Solbes, die zahlreichen negativen Prognosen über den Euro hätten sich als haltlos erwiesen. Die wirtschaftliche Situation in der Euro-Zone sei so gut wie nie zuvor in den vergangenen Jahren. "Europa wird die USA in diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum überrunden. Die Kommission geht von etwa 2,6 Millionen neuen Arbeitsplätzen im Jahr 2001 aus," sagte Solbes. Der Euro selbst habe bereits wesentlich zu den stabilen wirtschaftlichen Bedingungen in Europa beigetragen. Dabei habe die Euro-Zone auch den Ölpreisschock gut verkraftet. "Insgesamt sind die Auswirkungen des Ölpreises wesentlich moderater als beim Ölpreisschock in den 70er Jahren". Bei einem angenommenen Euro-Kurs von 0,90 Dollar sei die Kommission im November noch von einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2,2 Prozent im Jahr 2002 ausgegangen. "Heute können wir da noch optimistischer sein," sagte er. (APA/Reuters)