Wilna - Der litauische Wirtschaftsminister Eugenijus Maldeikis ist zurückgetreten. Dies bestätigte am Dienstag Regierungssprecher Rimvydas Paleckis. Maldeikis wollte mit seinem Rücktritt am späten Montagabend nach eigenen Aussagen die Regierung stärken. Er war in den vergangen Wochen von litauischen Medien hart kritisiert worden, nachdem bekannt wurde, dass er auf einer Moskau-Reise angeblich Privat- und Staatsinteressen miteinander verbunden hatte. Maldeikis musste auf Nachfrage geheime Treffen mit hohen Vertretern der russischen Energiewirtschaft einräumen. Litauen sei "ein Staat und kein privates Unternehmen" kommentierte der litauische Präsident Valdas Adamkus diese Reise. Ein neuer Kandidat für das Schlüsselressort sei noch nicht benannt, sagte Paleckis. Premier Rolandas Paksas hatte sich wiederholt hinter Maldeikis gestellt. Paksas sei von dem Rücktritt "enttäuscht", sagte Paleckis. "Das war einer von seiner Mannschaft, mit denen er sich am besten verstanden hat." Die Mitte-Rechts-Koalition regiert seit Herbst 2000. Sie verfügt nur über die Minderheit von 66 der 141 Sitze im litauischen Parlament. Mit Maldeikis tritt bereits der zweite Minister unter Paksas zurück. (APA/dpa)