Wien - Die Baumax-Eigentümerfamilie Essl verkauft vier von acht Schömer-Büttinghaus-Baustoffmärkten an die Unternehmensgruppe der Familie Quester. "Wir konzentrieren uns voll auf die Ostexpansion von Baumax", sagte Schömer-Eigentümer Karlheinz Essl am Dienstag bei der Präsentation des Deals. Nach dem Verkauf der PS-Märkte an Forstinger vor drei Jahren sei dies der "zweite Schritt" der Konzentration auf das heutige Kerngeschäft Baumarkt/Do it yourself. Die Baumäxe ziehen sich aus dem Großhandel mit Baustoffen komplett zurück: Quester übernimmt die Standorte in Bruck an der Mur, Mödling, Moosbierbaum und St. Pölten. Für die Betriebe in Graz, Villach und Leibnitz werden noch Käufer gesucht, bis Ende Februar sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. Der Standort Klosterneuburg wird in das bestehende Baumax-Headquater integriert. In Achau wird hingegen zugesperrt. Die vier neuen Standorte bekommen das Bauprofi-Quester-Logo verpasst; damit erhöht sich die Zahl der Betriebe auf 23. Die im November erworbenen sechs Stadlbauer-Filialen behalten den Namen und sollen bis März voll integriert werden. Quester baut mit den rund 460 Mio. S, welche die neuen vier Standorte an Erlösen abwerfen, den Umsatz der Gruppe auf insgesamt 4,6 Mrd. S aus. Börsengang "Mittelfristig sollen es zehn Milliarden sein", so Peter Quester am Dienstag, "und dann werden wir voraussichtlich auch an die Börse gehen." Sohn Hannes Quester, der gemeinsam mit seinem Cousin Alexander (dem Sohn des Rallye-Haudegens Dieter Quester) die Geschäftsführung bald von der Vorgängergeneration komplett übernehmen wird, erläutert diese Umsatzpläne: So soll die Marketinggemeinschaft Bauprofi bis 2004 wieder auf 100 Partnerbetriebe erweitert werden. Außerdem seien zwei neue Standorte, einer in Graz, einer in Wien Nord, fix. Auch die Übernahme kleinerer Player im Baustoffhandel sei möglich, ein Auslandsengagement in den nächsten drei Jahren jedoch nicht geplant. Neu ab Ostern sei "die Filiale Nummer 30 im Internet", wobei in der ersten Ausbaustufe zunächst Gewerbekunden bedient werden sollen. Quester sieht sich als Fachmarkt vor allem für das Bau- und Baunebengewerbe, 70 Prozent der Umsätze werden mit den gewerblichen Handwerkern gemacht, zweit- wichtigste Zielgruppe sind die Häuslbauer, die "Profis auf Zeit". Das Unternehmen mit Stammsitz in Wien-Heiligenstadt ist größter österreichischer Partner der Einkaufskooperation Hagebau. (szem)