New York - Der Prozessorenhersteller AMD hat gestern die 650-Megahertz-Version seines neuen Athlon-Chips präsentiert. Somit kommen am 16. August vier neue Athlons gleichzeitig auf den Markt: Neben dem 650-MHz-Modell noch Chips mit 500-, 550- und 600-MHz. Der Athlon-Prozessor ist in fast allen Bereichen schneller als ein vergleichbarer Intel Pentium III. Passende Motherboards sind allerdings bis dato Mangelware.Antwort Bereits letzte Woche fügte Intel seinem Angebot an Pentium-III-Chips eine Variante mit 600 MHz hinzu. Damit gibt es den PIII nun in Versionen mit Taktfrequenzen von 600 MHz, 550 MHz, 500 MHz und 450 MHz. Der neue PIII verfügt ebenso wie seine Vorgänger über die 70 neuen Befehle, die als "Internet Streaming SIMD Extensions" bezeichnet werden (SIMD steht für "Single Instruction Multiple Data"), die umstrittene Seriennummer, die P6-Mikroarchitektur, einen 100-MHz-Systembus, 512 KByte Level-2-Cache und den Chipset 440BX. Der neu PIII wird bereits in Systemen der führenden PC-Hersteller eingesetzt. Die Großhandelspreise des Pentium III 600 MHz liegen bei etwas mehr als 9000,- Schilling, im Einzelhandel ist er für weniger als 13.000,- Schilling erhältlich. Der Großhandelspreis für den Athlon 500 MHz wird bei ungefähr 2.300 Schilling liegen. Ob AMD es jedoch mit der Marktmacht Intels aufnehmen kann, ist eher fraglich. Nichtsdestotrotz hat AMD mit seinem Athlon-Prozessor Intels Pentium III, an Leistungsfähigkeit überholt und den derzeit schnellsten x86-Prozessor im Programm. Neue Treiber Der Grafikkartenhersteller 3Dfx wird in Kürze eigene Treiber für den neuen Prozessor anbieten. Optimierte Treiber für die schnellen Grafikkarten sind bereits fertig und sollen die Systemperformance weiter steigern. 3Dfx arbeitet mit AMD eng zusammen, um die Voodoo3-Grafikkarten sowie Athlon auf rund 500 Spieletitel abzustimmen. Erste Tests sind gut verlaufen, Al Reyes von 3Dfx ist euphorisch: "AMDs Athlon und unsere Voodoo3-Karten ergeben zusammen eine dramatische und lebendige visuelle Erfahrung, genau richtig für User, die eine Top-3D-Performance wünschen." Alle Hoffnungen des verschuldeten Unternehmens AMD konzentrieren sich auf den Athlon. Zur Zeit hat AMD 12 Prozent Anteil am Prozessorenmarkt. Bis dato eher als Billiganbieter bekannt, möchte AMD nun in den Corporate-Markt vorstoßen. Aus diesem Grund wird es künftig neben der herkömmlichen Bezeichnung Athlon auch Athlon Ultra und Athlon Professional geben - beide für den Businessmarkt. Athlon Select hingegen soll die bisherige Käuferschicht ansprechen. Komplettsysteme mit dem Topmodell des Athlon-Prozessors sollen um die 26.000 Schilling kosten. Der PC-Hersteller Gateway hat sich bereits für die Produktion derartiger PCs angemeldet. (pte/zdnet/golem)