Jerusalem/Kairo - Mit einer Charme-Offensive hat der israelische Ministerpräsident Ehud Barak noch am Wahltag versucht, die arabischen Israelis auf seine Seite zu ziehen. Das ägyptische Fernsehen zeigte Bilder, auf denen Barak am Dienstagmorgen einen ägyptischen Fernsehreporter umarmte und seine Landsleute auch in arabischer Sprache aufrief, ihn zu wählen. Der Großmufti von Jerusalem, Scheich Akrama Sabri, hatte den israelischen Staatsbürgern moslemischer Religionszugehörigkeit, die etwa 13 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen, verboten, an der Ministerpräsidentenwahl teilzunehmen. Der ägyptische Journalist hatte Barak auf der Straße spontan auf Arabisch angesprochen. Barak antwortete ebenfalls auf Arabisch und entschuldigte sich zunächst für seine holprige Ausdrucksweise. Dann sagte er auf Englisch, er sei sicher, seinen Kontrahenten Ariel Sharon mit Hilfe der arabischen Israelis schlagen zu können. Auf Arabisch fuhr er fort, Israel sei "ein Staat für alle". Er dankte dem Journalisten für das nicht geplante Interview und umarmte ihn. (APA)