Afrika
Neue Kämpfe im Süden Guineas treiben Tausende in die Flucht
UNHCR bemüht sich um Flüchtlinge
Nairobi/Conakry - Neue heftige Kämpfe im Süden des westafrikanischen Landes Guinea haben nach Angaben internationaler Hilfsorganisationen Tausende von Menschen zur Flucht veranlasst. Heftige Gefechte zwischen der Regierungsarmee und Rebellen um das regionale Handelszentrum Guekedou an der Grenze zu Sierra Leone hätten die Menschen im nahe gelegenen Lager Nyaedou in die Flucht getrieben, berichteten Augenzeugen.
Mitarbeiter des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) setzten ihre Bemühungen fort, rund 250.000 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Sierra Leone und Liberia in den umkämpften Regionen zu evakuieren. Sie sollen in nördlich gelegenere Gebiete Guineas gebracht werden. Seit Beginn der Evakuierungsaktion am Dienstag konnten nach Auskunft eines UNHCR-Sprechers in Genf, Ron Redmond, lediglich 675 Flüchtlinge in die sichereren Lager transportiert werden.
Seit vergangenem Dezember hatte die Regierung von Präsident Lansana Conte internationalen Hilfsorganisationen den Zugang zu den Lagern verwehrt. Seitdem haben die Flüchtlinge keinerlei humanitäre Hilfe erhalten. Die Regierung vermutet, dass Rebellen Unterschlupf in den Flüchtlingslagern finden. Der neue UNO-Flüchtlingshochkommissar Ruud Lubbers will an diesem Samstag für neun Tage in fünf Länder der westafrikanischen Krisenregion reisen. Er wird zunächst in der guineischen Hauptstadt Conakry erwartet. (APA/dpa)