Pristina - Internationale Organisationen sind bemüht, das Schicksal von schätzungsweise 3.600 Bewohnern des Kosovo aufzuklären, die seit den so genannten "ethnischen Säuberungen" und der NATO-Intervention 1998/99 vermisst werden. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) veröffentlichten am Dienstag in der Provinzhauptstadt Pristina ein "Buch der Habseligkeiten". Darin werden in Bild und Schrift die Gegenstände vorgestellt, die bei 260 Leichen gefunden wurden, um so deren Identität zu klären. Die Leichen waren im vergangenen Jahr auf Anordnung des UNO-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag exhumiert worden. Mit einem gleichen Ansatz wurde bisher schon das Schicksal von 261 Menschen geklärt. Bisher konnten durch die forensischen Arbeiten des UNO-Tribunals rund 890 Menschen identifiziert werden. OSZE und IKRK schätzen, dass im Kosovo noch die Leichen von 1.400 Vermissten liegen. Sie könnten sich an 17 Stellen befinden, die zwar identifiziert, aber noch nicht geöffnet worden sind. (APA/dpa)