Moskau/Nasran - Russland will seine Truppen in der Kaukasusrepublik Tschetschenien von 80.000 auf 50.000 Soldaten reduzieren. Das teilte der stellvertretende Generalstabschef Waleri Manilow am Dienstag mit. Die Truppenstärke reiche aus, um "Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten", sagte Manilow laut Nachrichtenagentur Interfax. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den Teilabzug der Streitkräfte im Jänner angeordnet, aber noch keine Angaben über den Umfang der Truppenreduzierung gemacht. Nach Angaben Manilows sollen die in Tschetschenien stationierten Truppen künftig 25.000 Soldaten der Armee sowie Sondereinheiten des Innenministeriums, des Grenzschutzes, des Geheimdienstes und anderer Behörden umfassen. Ein Experte im Moskauer Büro der Carnegie-Stiftung, Dmitri Trenin, geht davon aus, dass sich der Abzug schrittweise im Laufe der kommenden sechs Monate vollzieht. Freigelassene amerikanische Geisel trifft sich mit inguschetischem Präsidenten Unterdessen flog der am Samstag in Tschetschenien freigelassene Amerikaner Kenneth Gluck von der Kaukasusrepublik Inguschetien aus weiter nach Moskau. Er sei gesund und sehr glücklich über seine Freilassung, sagte der Mitarbeiter der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen nach einem Treffen mit dem inguschischen Präsidenten Ruslan Auschew. Einzelheiten über die Umstände seiner Entführung nannte Gluck jedoch nicht. Auschew sagte, Gluck sei nach eigenen Angaben während seiner Geiselhaft höflich behandelt und gut ernährt worden. Glucks Entführung am 9. Januar hatte die Vereinten Nationen, die EU und private Hilfsorganisationen bewogen, ihre humanitäre Arbeit in der von Krieg zerstörten Kaukasusrepublik auszusetzen. (AP)