Das Unverständnis bei den alternativen Telekomnetzbetreibern ist groß: "Vor einem halben Jahr hat die Telekom Austria (TA) per Gerichtsentscheid verhindert, dass die privaten Telefongesellschaften den Breitbandzugang WLL bekommen. Dann wird endlich versteigert und die Mobilkom macht im letzten Augenblick nicht mit", wundert sich Lothar Roitner vom Verband Alternativer Telekomnetzbetreiber VAT. Die Branche wundert sich allerdings auch über Max.mobil, Callino, Tele2 und European Telecom, die ebenfalls in letzter Minute abgesagt haben, die Richtfunkfrequenzen zu ersteigern, obwohl sie seit Sommer beklagt hatten, dass die TA bei Gericht das Recht erwirkt hatte, bei der Auktion um die drahtlose Funkanbindung Wireless Local Loop (WLL) bieten zu dürfen. Telekom-Regulator Heinrich Otruba schüttelt ebenfalls den Kopf, weil die Aussteiger ihre GSM-Basisstationen mittels WLL verbinden wollten. "Das war immer ausgeschlossen, denn laut EU-Vorgabe ist die drahtlose Anbindung nur für fixe Teilnehmer im Rahmen der Erbringung öffentlicher Telekommunikationsdienste vorgesehen." Dazu würden Sendemasten eindeutig nicht gehören. Wie in der Dienstagausgabe des STANDARD bereits berichtet, haben die beiden Breitbandcarrier Star 21 Networks und Broadnet WLL-Frequenzen im Wert von 18,6 Mio. S (1,35 Mio. EURO) ersteigert. Star 21 wird künftig österreichweit Festnetzanschlüsse über Richtfunk herstellen und hat dafür 10,2 Mio. S auf den Tisch gelegt. Broadnet beschränkt sich auf die lukrativeren Regionen zwischen Salzburg und Eisenstadt und lässt sich dies 11,4 Mio. S kosten. Der Mehrpreis hängt mit der Größe der Pakete zusammen. (ung - Der Standard Printausgabe)