Baby Chelsea, sieben Pfund schwer und im Besitz einer kräftigen Stimme, erblickte kurz vor Beginn der Sendung "Good Morning America" in Boston das Licht der Welt. Sie wurde vor den Augen von Millionen Zuschauern abgenabelt, von Blut und Schleim gereinigt, gemessen, untersucht und den glücklichen Eltern in den Arm gelegt. Allerdings war der Geburtsvorgang durch große blaue Tücher verhüllt und blieb damit der Kamera verborgen. Der kleinen Chelsea folgten drei weitere Geburten in Kliniken von Boston, Dallas und Houston. Nach Angaben von ABC, einer der vier großen TV- Anstalten der USA, waren erstmals im Frühprogramm Live-Geburten zu sehen. Der Sender wollte mit seinem Programm auf den Wandel in den Entbindungsstationen aufmerksam machen. Danach wird nur noch jede dritte werdende Mutter durchgängig von den Schmerzen der Wehen geplagt. Landesweit lassen sich 66 Prozent aller entbindenden Frauen in den USA eine (epidurale) Spritze geben, die sie unterhalb des Nabels betäubt und ihnen alle sonst üblichen Schmerzen nimmt. Nach Angaben des Senders hatten 1981 erst 22 Prozent der Frauen eine solche Anästhesie bekommen. Bereits im Juni 1998 war in den USA eine Geburt live im Internet zu sehen, als eine 40-jährige Amerikanerin aus Orlando (Florida) ihren Sohn zur Welt brachte. Wegen der überlasteten Leitungen konnten jedoch damals nur 5.000 Online-Benutzer die Geburt live verfolgen. (APA)