Stockholm/Jerusalem - Die Europäische Union hat dem rechtsgerichteten Likud-Chef Ariel Sharon am Dienstag zum Wahlsieg in Israel gratuliert. Zugleich forderte die schwedische EU-Ratspräsidentschaft Sharon auf, sich als künftiger Regierungschef für einen "gerechten und dauerhaften Frieden" im Nahen Osten einzusetzen. Auch Frankreich reagierte bereits auf den Sieg Sharons. In einem Interview des französischen Fernsehsenders LCI sagte der Pariser Außenminister Hubert Védrine, sein Land werde die Politik des neuen israelischen Regierungschefs "an Hand seiner Taten bewerten". US-Außenminister Colin Powell rief zu Ruhe und Besonnenheit in der Region auf und erklärte, die USA seien auch künftig zur Vermittlung bereit. Powell sagte in Washington, dem Wahlsieger müsse nun die Zeit gegeben werden, eine Regierung zu bilden. Alle Seiten müssten vermeiden, dass eine unkontrollierbare Spirale der Gewalt entstehe. Die Regierung unter Präsident George W. Bush werde den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern in einem "weiten regionalen Zusammenhang und nicht isoliert" betrachten und sei zu weiteren Vermittlungen bereit. Diese müssten aber von beiden Seiten gewollt sein. Allerdings müsse es um mehr gehen, als Israelis und Palästinenser zu Entscheidungen zu drängen, die sie möglicherweise nicht wollten. Powell kündigte an, er werde noch im Februar den Nahen Osten, die Golf-Region und Europa besuchen. (APA/Reuters)