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Foto: EPA/Munoz
Islamabad - Nach der Warnung der Weltbank vor einer drohenden Hungersnot in Afghanistan wollen die USA ab Mittwoch Hilfsgüter in das westasiatische Land fliegen. Wie die US-Botschaft im benachbarten Pakistan am Dienstag mitteilte, schickt die Washingtoner Entwicklungshilfebehörde USAID 500 Zelte, 5000 Decken und 100 Rollen Plastikplane in die Flüchtlingslager im Nordwesten Pakistans. Am Freitag würden dann vor allem Zelte und Decken in die Flüchtlingslager in der westafghanischen Stadt Herat weiter geflogen. In der kommenden Woche sollen weitere Hilfslieferungen von USAID folgen. Beobachter nannten die geplante Hilfslieferung der USA einen Tropfen auf den heißen Stein. Rund 500.000 Bürgerkriegsflüchtlinge leben in spärlich ausgestatteten Lagern in Afghanistan; weitere 155.000 fanden seit Mitte vergangenen Jahres Unterschlupf in UNO-Lagern in Pakistan. Die Regierung in Islamabad kündigte am Dienstag ebenfalls Lebensmittel- und Hilfsgüterlieferungen nach Afghanistan an. In der vergangenen Woche waren bei eisigen Temperaturen von minus 25 Grad Celsius rund 400 Menschen in Flüchtlingslagern von Herat gestorben. Dort teilen sich rund 80.000 Menschen 1700 Zelte. Nach den Vereinten Nationen warnte auch die Weltbank vor einer humanitären Katastrophe in Afghanistan wegen des dort anhaltenden Bürgerkriegs und schlechter Ernten in Folge von Dürre. UNO-Generalsekretär Kofi Annan forderte ein sofortiges Ende des Bürgerkriegs zwischen der in Afghanistan regierenden Taliban-Miliz und der Opposition. Eine dreiköpfige Delegation der Unterstützerstaaten Afghanistans, darunter auch der deutsche Botschafter in Pakistan, brachen am Dienstag in Islamabad auf, um die Flüchtlingslager zu besuchen. Eigenen Angaben zufolge wollten sie den Menschen dort klar machen, dass sich die internationalen Sanktionen nicht gegen sie richteten. (APA)