Nairobi/Conakry - Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat mit der Evakuierung Zehntausender Flüchtlinge aus dem Süden des Bürgerkriegslands Guinea begonnen. In der umkämpften Region des westafrikanischen Staates sind insgesamt rund 250.000 Bürgerkriegsflüchtlinge aus Sierra Leone und Liberia zwischen den Fronten der guinesischen Regierungsarmee und Rebellen gefangen. "Bei der Evakuierung dieser Menschen handelt es sich um eine der schwersten humanitären Operationen in Afrika", sagte UNHRC-Sprecher Peter Kessler am Mittwoch im Radiosender BBC. Bereits am Dienstag hatte ein Konvoi von zehn Lastwagen die ersten 350 Flüchtlinge aus einem Lager nahe der umkämpften Ortschaft Gueckedou 250 Kilometer weiter in den Norden transportiert. Die Kolonne wurde von guineischen Militärs eskortiert. "Es fehlt aber an jeglicher Logistik. Wir müssen die Transportfahrzeuge lokal anheuern, doch die Sicherheitslage macht das sehr schwierig", sagte Kessler. Seine Mitarbeiter arbeiteten von Tag zu Tag auf einer anderen Basis. In den vergangenen Tagen hatte die Regierung den Helfern wiederholt den Zugang zu den Gebieten verwehrt. Bereits seit einer Woche setzt die Armee Präsident Lansana Contes in der Region verstärkt russische Kampfhubschrauber ein. Die Flüchtlinge aus den benachbarten Bürgerkriegsländern sind eingekesselt von Pro-Regierungstruppen im Norden und den aufständischen Milizen im Süden. Die Regierung behauptet, dass auch Rebellen in den Flüchtlingslagern Unterschlupf finden. (dpa)