Belgrad - Mit einem Hungerstreik wollen rund 1.500 serbische Häftlinge einen Straferlass durchsetzen. Im Gefängnis von Sremska Mitrovica 70 Kilometer westlich von Belgrad seien am Dienstag 700 Insassen in Hungerstreik getreten, berichtete die Zeitung "Glas Javnosti" am Mittwoch. Nach den Gefängnisunruhen im November hätten die Häftlinge nach eigenen Angaben die Zusage erhalten, dass ihnen 25 Prozent ihrer Strafen erlassen würden. In dem Entwurf eines Amnestiegesetzes, der von der jugoslawischen Regierung kürzlich verabschiedet worden sei, sei davon jedoch nicht die Rede. Aus Protest gegen die verspätete Gesetzesverkündung traten der Zeitung zufolge außerdem rund 800 Insassen des Zabela-Gefängnisses in Pozarevac 60 Kilometer östlich von Belgrad in Hungerstreik. Den Häftlingen zufolge hatten die serbischen Behörden zugesagt, das Amnestiegesetz spätestens Mitte Jänner zu verabschieden. Nach Angaben der Zeitung wurde die Zahl der Sicherheitskräfte im Zabela-Gefängnis erhöht. Die Insassen verhielten sich jedoch ruhig. (APA)