Streaming & TV
Mehr Sex im US-Fernsehen als früher
Studie löste Debatten aus
Sexuelle Themen und Handlungen kommen in
amerikanischen Fernsehsendungen viel häufiger vor als noch vor zwei
Jahren. Zu diesem Ergebnis gelangte eine am Dienstag veröffentlichte
wissenschaftliche Studie, die sofort bei mehreren TV-Sendern Debatten
auslöste.
Nach der Erhebung enthielten 68 Prozent aller Sendungen der großen
Networks sowie der populärsten Kabelprogramme zwischen Anfang 1999
und Ende 2000 "sexuelle Inhalte". Im Zeitraum 1997 bis 1998 habe der
Sex-Anteil noch bei 56 Prozent gelegen. Die Untersuchung war von der
angesehenen Stiftung für Familien "Henry J. Kaiser" in Auftrag
gegeben worden.
Zu "sexuellen Inhalten" zählten die beauftragten Medienforscher
der University of California ein Spektrum, das von Gesprächen über
sexuelle Themen, Flirts und Küssen, bis zur "Darstellung intimer
Berührungen und schließlich des Geschlechtsverkehrs" reichte.
Gemessen an der Freizügigkeit mancher deutscher TV-Sendungen
scheint dem US-Fernsehen allerdings die sexuelle Revolution erst noch
bevor zu stehen. Ein entblößte Brust etwa würde man in öffentlich
zugänglichen Programmen kaum zeigen. Was die Forscher als
"Darstellung des Geschlechtsverkehrs" einstuften, dürfte in
Deutschland eher als "Andeutung" des selben betrachtet werden. So
führen die Autoren der US-Studie als ein Beispiel unter anderem die
Anwaltsserie "Ally McBeal" an. (APA)