Berlin - Kritisch äußerte sich Berlinale-Leiter Moritz de Hadeln zu dem zunehmenden Star- Rummel auf den großen Filmfestivals in Berlin, Cannes und Venedig: "Als ich in den 80er Jahren bei der Berlinale angefangen habe, da waren die Regisseure die Stars." Heute würden die Festivals vom Fernsehen und den Fotoreportern immer mehr unter Druck gesetzt. "Ich bin froh, wenn ein großer Star nach Berlin kommt, aber inzwischen ist es manchmal wichtiger wer über den roten Teppich geht, als was sich auf der Leinwand abspielt. Das ist gefährlich." Mit den Filmstars aus aller Welt habe er in seiner 22-jährigen Amtszeit ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, sagte de Hadeln, der seinen Posten nach der Berlinale 2001 an Dieter Kosslick von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen abgibt. "Auf Leonardo DiCaprio war ich im vergangenen Jahr richtig sauer - kein Lächeln, keine Autogramme für seine Fans." Besonders gern erinnere er sich an Sophia Loren. "Sie ist eine Grande Dame und absolut diszipliniert", schwärmte de Hadeln. "Chaotisch waren dagegen Gina Lollobrigida und Alain Delon." Schwierig sei auch Catherine Deneuve gewesen. "Sie ist sehr scheu und zurückhaltend", sagte de Hadeln. Zu seinen Lieblingsgästen zähle die chinesische Schauspielerin Gong Li. (APA/dpa)