Linz - Oberösterreichs Lebensmittel sind im Großen und Ganzen weitgehend in Ordnung. Nur bei knapp einem Prozent der 5.700 im vergangenen Jahr entnommenen Proben in den verschiedensten Bereichen mussten Lebensmittel als "gesundheitsschädlich" eingestuft werden. Schlechter ist die Situation allerdings bei den Wurstwaren, hier gab es in 16 Prozent der untersuchten Fälle Grund zur Beanstandung. Details erläuterte Landesrätin Ursula Haubner (F) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Linz. 79 Proben zog die oberösterreichische Lebensmittelpolizei im vergangenen Jahr bei Wurstwaren. Es ging einerseits um die Kontrolle, ob sich Rindfleisch in Würsten befindet, in denen es nicht erlaubt ist, etwa in Geflügel- oder Putenwürsten. Andererseits wurden auch die exakten Angaben über Inhalte der Würste untersucht. Von den 79 Proben fehlten bei sieben die Hinweise darauf, dass sich in der Wurst auch Rindfleisch befindet. Bei sechs weiteren Proben wurden unerlaubter Weise Zusätze wie das seit Mitte Jänner verbotene "Separatorenfleisch" festgestellt. Insgesamt waren damit 13 Wurst-Proben oder rund 16 Prozent zu beanstanden. "Eine mangelnde Kennzeichnung ist eine Irreführung der Konsumenten", so Haubner. Da es sich bei den beanstandeten Würsten zum Teil um ausländische Erzeugnisse handelte, seien dafür die "Handelsketten" verantwortlich, die diese Wurstwaren auf den österreichischen Markt bringen. Ebenso treffe die Verantwortung die großen Fleischereibetriebe und die Nahrungsmittelindustrie, die bei der Deklaration der Inhalte nachlässig seien. "Wir werden jedenfalls heuer gerade die Kennzeichnung der Lebensmittel verstärkt kontrollieren", kündigte Haubner an. Grundsätzlich sprach sich die Landesrätin für die Förderung der "naturnahen, transparenten, kleinstrukturierten Landwirtschaft mit flächengebundener Tierhaltung" aus. Denn die jetzigen Probleme würden aus einer "verfehlten EU-Agrarpolitik" resultieren, die vor allem an "Masse und Menge" orientiert sei. Weiters trat Haubner für eine verbesserte Information der Konsumenten ein, "das derzeitige Gütesiegelwirrwarr verunsichert statt dass es informiert", es gebe in Österreich nicht wenige als 60 verschiedene solcher "Gütesiegel". Nicht zuletzt sollte die "Verbraucher-Schulung" forciert werden. Das müsse schon bei den Kindern im Unterricht beginnen. (APA)