Damaskus/Beirut - Als "Kriegserklärung an die Araber" und "gefährlichen Schlag für den Friedensprozess" haben am Mittwoch syrische Zeitungen die Wahl von Ariel Sharon zum neuen Regierungschef Israels gewertet. "Der Sieg des blutbeschmierten Terroristen, Kriegsverbrechers und Schlächters ist eine eindeutige Botschaft der Zionisten an die Araber in Form einer offiziellen Kriegserklärung", schrieb das Organ der regierenden sozialistischen Baath-Partei, "Al-Baath". Indem Israel Sharon gewählt habe, habe es sich für "Eskalation, Terrorismus und Aggression" entschieden und den "letzten dünnen Friedensfaden durchschnitten". Das Regierungsblatt "Tishreen" erklärte, der Sieg Sharons versetze dem Friedensprozess und den Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft einen gefährlichen Schlag. Der "blutdürstige General" spreche nur die "Sprache des Terrors, des Tötens und der Expansion". Heftige Kritik äußerte auch die Presse in Libanon. Die Tageszeitung "As Safir" schrieb: "Die Israelis haben ihren neuen König gewählt, und zwar komplett mit seinem Kriegsprogramm." In einem anderen Blatt, "Al Mustaqbal", hieß es: "Der Frieden hat Urlaub genommen, der so lange dauern wird wie Sharon bleibt." In Süd-Libanon demonstrierten am Mittwoch Hunderte von palästinensischen Flüchtlingen gegen die Wahl Sharons. (APA/dpa)