Wien - Der bilaterale Handel zwischen Österreich und Russland, der wegen der russischen Wirtschaftskrise in den letzten Jahren unter schweren Einbußen litt, floriert wieder. In den ersten zehn Monaten 2000 stiegen Österreichs Exporte nach Russland um 45 Prozent auf 7,1 Mrd. S (516 Mill. Euro), gab die Wirtschaftskammer am Mittwoch bekannt. Damit liege Österreich deutlich über dem EU-Durchschnitt. Für 2001 rechnet die Wirtschaftskammer mit weiteren Zuwächsen bei den traditionellen österreichischen Lieferungen - wie Maschinen und Anlagen, Fahrzeuge, Papier oder Metalle - nach Russland. Importe aus Russland stiegen um 84 Prozent Die Importe aus Russland legten im Zeitraum Jänner bis Oktober 2000 um 84 Prozent - bedingt vor allem durch die höheren Öl- und Gaspreise - auf 13,7 Mrd. S zu. Dominiert wurden die Einfuhren von Energielieferungen und Brennstoffen, die mehr als 80 Prozent des Gesamtvolumens ausmachten. Die guten Außenhandelsergebnisse auf beiden Seiten weisen deutlich auf eine Erholung der russischen Wirtschaft hin, heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) weiter. Das Wirtschaftwachstum Russlands dürfte 2000 rund 5 Prozent erreicht haben, die Produktion steige, während Inflation und Arbeitslosigkeit zurück gingen. Doppelbesteuerungsabkommen Österreich hat im vergangenen Jahr ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Russland unterzeichnet. Ein neues Investitionsschutzabkommen, das noch in Verhandlung steht, soll österreichischen Investoren in Russland künftig mehr Schutz geben. Laut Wirtschaftsministerium rangiert Österreich mit einem Investitionsvolumen von mehr als 4 Mrd. S an der 14. Stelle unter den ausländischen Investoren in Russland. Russlands Staatspräsident Wladimir Putin besucht übermorgen, Freitag, im Rahmen seines Österreich-Besuchs mit einer hochrangigen Delegation zusammen mit Bundespräsident Thomas Klestil Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sowie Repräsentanten wichtiger österreichischer Unternehmen in der Wirtschaftskammer. Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein (ÖVP) wird bereits morgen, Donnerstag, mit der russischen Vizepremierministerin Walentina Matwijenko zu einem Arbeitsgespräch zusammentreffen, teilte das Büro von Bartenstein heute mit. Dabei sollen unter anderem die Möglichkeiten für eine Intensivierung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen erörtert werden.(APA)