Hamburg - Der Musiksender MTV will auch im Internet Trendsetter für Musik sein und baut dazu seinen Online-Auftritt aus. "Wir wollen zu einer der zentralen Musikseiten für Jugendliche im Internet werden", sagte die Geschäftsführerin von MTV Central Europe, Christiane zu Salm, am Dienstag in Hamburg. Dabei sollen die Angebote unter http://www.mtvhome.de die Fernsehsendungen sinnvoll ergänzen. Noch in diesem Jahr sollen neue medien-übergreifende Marken die Zugriffsraten von derzeit 230.000 Besuchen (Visits) im Monat in die Höhe treiben. So will der Sender seine interaktiven Computer-Videos, die sogenannten "i-Clips" ausbauen. "Es macht keinen Sinn, ein herkömmliches 300.000-Mark-Video (153.388 Euro/2,11 Mill. S, Anm.) in Briefmarkengröße auf den Monitor zu bringen", sagte Marketing-Direktor Christian Seifert. Die "i- Clips" seien auf das Internet abgestimmt und könnten vom Nutzer verändert werden. Die Plattenfirmen böten neben herkömmlichen Videos zunehmend von sich aus diese "Nachfolger des Videoclips" an. Abstimmungen Noch in diesem Jahr sollen die Internetnutzer außerdem per Internet über die Hitlisten abstimmen können. Ausgewählte Nachwuchsbands sollen die Möglichkeit erhalten, ihre unveröffentlichten Lieder ins Internet zu stellen. MTV will künftig auch beim Vertrieb von Musik über das Internet mitverdienen. Bei der populären Software-Technologie MP3, die das Verschicken von Musikdateien per Internet ermöglicht, hält sich das Unternehmen aber vorerst zurück. "Wir gedulden uns, bis die Platten-Industrie eine Einigung gefunden hat", sagte Christiane zu Salm. Die Plattenfirmen fürchten wegen des Fehlens von Kontrollmechanismen für Urheberrechte einen massiven Lieder-Diebstahl per Internet. Um für künftige Entwicklungen gewappnet zu sein, hat sich der MTV-K. (APA/dpa)