Gaza - Die Palästinenser haben den künftigen israelischen Regierungschef Ariel Sharon vor einer weiteren Eskalation der Gewalt gewarnt. Wenn Sharon die Abkommen mit den Palästinensern nicht anerkenne, stehe Israel eine "blutige Konfrontation" bevor, sagte der palästinensische Unterhändler Nabil Shaath am Mittwoch. Die palästinensische Autonomiebehörde werde mit Sharon in seiner Rolle als neuer Ministerpräsident, nicht als Parteichef des rechtsgerichteten Likud-Blocks verhandeln, fügte Shaath hinzu. Sharon hatte kürzlich gesagt, die Verträge von Oslo, die seit 1993 die palästinensische Autonomie festschreiben, seien "tot". Als Grund nannte er die jüngsten Unruhen in den Autonomiegebieten. Mit seinem Besuch auf dem Jerusalemer Tempelberg Ende September hatte er sie selbst entfacht. Die Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat rief ihren Anführer auf, keine Verhandlungen mit dem "Schlächter" Sharon zu führen. Stattdessen forderte die Fatah eine Ausweitung des palästinensischen Aufstands. Sharon wird von den Palästinensern unter anderem für das Massaker an mehreren hundert Palästinensern in zwei Flüchtlingslagern 1982 mitverantwortlich gemacht. (APA)