Wien - Die Zukunft der verlustreichen belgischen Fluglinie Sabena hängt an einem seidenen Faden. Heute, Donnerstag, entscheidet der Aufsichtsrat, ob Konkurs angemeldet werden muss oder die Haupteigentümer, der belgische Staat (50,5 Prozent) und die Swissair (49,5 Prozent) die notwendigen Finanzmitteln von umgerechnet 6,3 Mrd. S (455 Mio. EURO) bereit-stellen. Damit verbunden wäre der Abbau von 700 der 12.000 Mitarbeiter. Allein im Vorjahr hatte Sabena einen Verlust von 198 Mio. EURO (2,73 Mrd. S) eingeflogen. Am Mittwochnachmittag beendeten 140 Sabena-Piloten ihren mehrstündigen Streik und erklärten sich zu weiteren Verhandlungen mit der Geschäftsführung bereit. Die Piloten verlangen langjährige Beschäftigungsgarantien sowie einen ständigen Vertreter aus ihren Reihen mit einem Vetorecht in der Sabena-Führung.

Die Vereinigung Cockpit (VC) der Lufthansa verlangte indessen bei den laufenden Tarifverhandlungen eine Anhebung der Kapitäns- und Offiziersbezüge um rund 30 Prozent. Darüber hinaus fordert die VC eine Ergebnisbeteiligung "von in guten Jahren bis zu drei zusätzlichen Monatsgehältern". (cr, DER STANDARD, Printausgabe 8.2.2001)