Frankfurt/Main - Nach den verpflichtenden BSE-Tests für Rinder sollen nach dem Willen des Bundes-Verbraucherministeriums in Deutschland bald auch Schafe systematisch getestet werden. Geplant sei eine Reihen-Überwachung der Schafe auf die mit BSE verwandte Krankheit Scrapie, sagte der Leiter des Tiermedizinischen Instituts der Universität Göttingen, Prof. Bertram Brenig, am Mittwoch in Frankfurt. Das Ministerium für Verbraucherschutz in Berlin bestätigte auf Anfrage diese Pläne. Laut Landwirtschaftsministerium haben sich Vertreter von Bund und Ländern bereits darauf verständigt, in Deutschland "schrittweise ein Monitoring einzuführen". Gemeint seien Reihenuntersuchungen "nach einem bestimmten Muster", sagte eine Sprecherin. Welche Tiere untersucht werden sollen, ist noch nicht klar. Möglich seien Tests bei Schlachttieren, bei Schafen ab einem gewissen Alter oder Stichproben-Tests. Ministerin Renate Künast (Grüne) habe parallel dazu Reihenuntersuchungen auf EU-Ebene angemahnt. Nachgewiesen werden könne Scrapie zum Beispiel anhand der Mandeln, die bei Schafen besonders stark mit dem Erreger behaftet seien, sagte Brenig in Frankfurt. In Deutschland gebe es gegenwärtig 12 bis 14 Scrapie-Fälle. "Sie sind ebenso problematisch wie BSE, aber weit weniger im Gespräch." Auch das Berliner Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) hatte kürzlich Reihenuntersuchungen für Schafe angemahnt. (APA/dpa)