Washington/New York - Der moslemische Fundamentalistenführer Osama bin Laden und sein weltumspannendes Netz mutmaßlicher Terroristen stellen für die USA nach Ansicht ihres Geheimdienstes CIA die größte Gefahr dar. Wie der CIA-Chef George Tenet am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Anhörung im Senat in Washington sagte, "ist die Bedrohung durch den Terrorismus wirklich, unmittelbar und fortschreitend". Zwar habe der von einigen Staaten unterstützte Terrorismus in den vergangegen fünf Jahren abgenommen. Allerdings wachse die Gefahr durch so genannte Cyber-Terroristen, die das Internet für ihre Zwecke nutzten und daher schwer zu fahnden seien. Die Senatsanhörung fand statt, während in New York vier Männern der Prozess gemacht wird, die angeblich im Auftrag bin Ladens an den Attentaten auf US-Botschaften in Kenia und Tansania beteiligt gewesen sein sollen. Dabei waren 1998 mehr als 220 Menschen getötet worden. In dem Verfahren sagte am Mittwoch ein ehemaliges Mitglied von bin Ladens Gruppe "El Kaeda" ("Die Basis") als Kronzeuge aus, der aus Saudiarabien stammende Millionär habe Anfang der 90-er Jahre versucht, möglicherweise waffenfähiges Uran zu kaufen. Die USA hatten sich in der Vergangenheit wiederholt besorgt geäußert, eine Terroristengruppe baue möglicherweise eine Atombombe. Bin Laden lebt in Afghanistan im Exil und genießt den Schutz der dort regierenden Taliban-Miliz. Um seine Auslieferung zu erzwingen, verhängten die Vereinten Nationen eine Reihe von Sanktionen gegen sie. (APA)