Telekom
Sargnagel UMTS?
Studie: Deutsche Telekom und British Telecom verlieren bei UMTS
Die Deutsche Telekom AG, Bonn, und die British Telecommunications plc (BT), London, sind die Verlierer im Poker
um die europäischen Mobilfunklizenzen der nächsten Generation. Beide Unternehmen haben zu hohen Preisen Frequenzen in Deutschland und
Großbritannien ersteigert, konnten aber keine der günstigeren Lizenzen in den großen südeuropäischen Märkten erlangen, berichtet die
Mummert + Partner Unternehmensberatung AG, Hamburg, am Donnerstag. Deutlich besser seien die Vodafone Group plc, Newbury, und
die France Telecom SA, Paris, positioniert. Verzerrungen
Die sehr unterschiedlichen Preise, die die Versteigerungen der UMTS-Lizenzen in den verschiedenen europäischen Städten erbracht haben,
werden den Wettbewerb im UMTS-Dienstleistungsbereich stark verzerren, sagte Andreas Hoffmann, bei der Unternehmensberatung
zuständig für Telekommunikation. Seiner Meinung nach werden sich die Anbieter in drei Gruppen teilen: Die erfolgreichen Global Player, die
sowohl in den günstigen und in den teuren Märkten vertreten sind. Die Unternehmen, die für viel Geld Lizenzen in den Hochpreis-Ländern
erhalten haben, aber keinen Zutritt zu den günstigen Massenmärkten in Italien und Spanien erlangen konnten. Diese Unternehmen hätten kaum
Chancen, die Investitionen je wieder zu erwirtschaften.
Günstiger ...
Und die dritte Gruppe der regionalen Nischenanbieter, die nur in wenigen Ländern mit niedrigen Lizenzgebühren UMTS-Dienste anbieten,
wie die Telecom Italia SpA (TI), Rom, die Lizenzen in Italien, Spanien und Österreich erworben hat. Die Global Player könnten ihre Kosten
laut Hoffmann verteilen und damit in den Hochpreisländern wie Deutschland günstigere Angebote machen als Unternehmen, die nur hier über
Lizenzen verfügen. Darüber hinaus könnten sie mindestens europaweit ein Mobilfunknetz auf einer einheitlichen Plattform anbieten. Letzeres
sei insbesondere bei Geschäftskunden, bei denen sich UMTS-Dineste zuerst verbreiten würden, ein wichtiger Aspekt.
Die nationalen Anbieter in den Niedrigpreisländern hätten hingegen den Vorteil, dass sie ihre Dienste äußerst günstig zur Verfügung stellen
können, so Hoffmann. (APA/vwd)