Wien - Bei der Schaffung eines neuen Medienpakets für Österreich sollte nicht nur über die "KommAustria" diskutiert werden, auch müssten die Rechte behinderter Menschen berücksichtigt und in die Diskussion miteingebracht werden. Dies forderte die Volksanwältin Christa Krammer. Konkret geht es Krammer um eine verbesserte Integration Gehörloser und schwer hörbehinderter Menschen. "Ich könnte mir vorstellen, dass öffentlich-rechtliche Sender wie auch private Fernsehanstalten verpflichtet werden, zumindest alle TV-Nachrichtensendungen und darüber hinaus auch eine größere Auswahl kultureller Programme mit Untertiteln auszutragen", erklärte Krammer. Die Untertitel sollten optional zugeschaltet werden können. Bei den TV-Nachrichtensendungen sei zusätzlich zu überlegen, die Inhalte parallel durch eineN GebärdendolmetscherIn zu präsentieren, so Krammer weiter. In Österreich würden Behinderte, was das Medienangebot betrifft, nach wie vor diskriminiert. Der ORF bietet zwar auf freiwilliger Basis einige Informationssendungen bzw. Magazine mit hauptsächlich optionalen Teletext-Untertiteln an, große "Informationslücken" für Behinderte gebe aber nach wie vor. Auch im Europaparlament stand diese Thema bereits mehrmals an der Tagesordnung. Konkrete Maßnahmen wurden auf die einzelnen Mitgliedsstaaten delegiert, auf EU-Ebene wurde kein Handlungsbedarf gesehen, erklärte die Volksanwältin. (pte)