Die Beschäftigten im bulgarischen Staatsrundfunk haben am Mittwoch und Donnerstag vor dem Eingang des Radiogebäudes in Sofia gegen den neuen Direktor der Anstalt protestiert. Wie das staatliche Radio berichtete, lehnten sie die Wahl des Dichters Iwan Borislawow zum neuen Direktor durch den nationalen Medienrat am Dienstag ab. Borislawow war erneut mit großer Mehrheit vom nationalen Medienrat am Dienstag gewählt worden. Er hatte sich gegen sieben Konkurrenten durchgesetzt. Die Kritiker unterstellten Borislawow, dass er "den Zustand und die Besonderheiten der Bereiche und der Programme" nicht kenne. Zudem wolle er sich den "informativen und kulturellen Funktionen des nationalen Rundfunks entgegenstellen". Die protestierenden Journalisten forderten auch den Rücktritt des nationalen Medienrates. "Ich glaube, dass Bulgarien ein Land ist, in dem Rechtsicherheit herrscht. Es gab einen Wettbewerb, in dem jeder gleiche Chancen hatte", rechtfertigte Borislawow sich laut BTA am Mittwoch. Der neue Direktor des bulgarischen Staatsrundfunks zeigte sich zum Dialog mit den protestierenden Mitarbeitern des Radios bereit. (APA)