München/Berlin - Wegen der mutmaßlichen Veröffentlichung von Dienstgeheimnissen zur CDU-Spendenaffäre hat die Justiz Räume der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin durchsucht. Wie ein Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, richtete sich die Razzia am Vortag gegen einen Mitarbeiter des SPD-Obmanns im Untersuchungsausschuss, Frank Hofmann. Neben dem Büro sei auch die Privatwohnung des Mitarbeiters durchsucht worden. Es sei umfangreiches Material beschlagnahmt worden. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen gegen den Mitarbeiter Hofmanns nach einer Strafanzeige der Augsburger Staatsanwaltschaft eingeleitet. Anlass war ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Mai 2000, in dem den Angaben zufolge aus den Akten der Augsburger Ermittler zitiert worden war. Die Augsburger Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit der CDU-Affäre die Ermittlungen gegen den Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber und den Ex-CDU-Schatzmeister Walther Leisler-Kiep geführt. Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen gegen den SPD-Mitarbeiter übernommen, weil die "Süddeutsche Zeitung" in der bayerischen Landeshauptstadt erscheint. (APA)