Peking - Chinas Kabinett hat sein Einverständnis für den Bau einer Zugstrecke nach Tibet gegeben. Das Kabinett "genehmige im Prinzip" Pläne, eine Zugstrecke von 1.200 Kilometern von Golmud in der nordwestlichen Provinz Qinghau zu der tibetanischen Hauptstadt Lhasa zu legen, berichtete das amtliche chinesische Fernsehen am Donnerstag. Die Zugstrecke wäre die höchste der Welt, hieß es. Im Dezember hatte der Tibet Information Network (TIN) mit Sitz in London den geplanten Bau einer Zugstrecke nach Tibet kritisiert. Das TIN erklärte, die Zugstrecke werde die Zuwanderung von Chinesen in Gegenden erhöhen, die hauptsächlich von ethnischen Tibetern bewohnt seien. China hatte Tibet 1950 besetzt und es sich als autonome Region einverleibt. Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, war 1959 nach einem fehlgeschlagenen Aufstand mit Tausenden Anhängern geflohen. Tibet ist die einzige Provinz Chinas ohne Eisenbahnnetzwerk. Die Goldmud-Lhasa-Route, die kürzeste Strecke, koste voraussichtlich rund 2,4 Milliarden Dollar (2,57 Mrd. Euro/35,4 Mrd. S) und benötige eine Bauzeit von bis zu acht Jahren, hatten staatliche Medien berichtet. (APA/Reuters)