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Grafik: Archiv
Wien - Einzelne Blumen wurden in Europa zwar bereits lange Zeit als Zeichen der Liebe und Galanterie geschenkt, doch Blumensträuße waren vor Mitte des 19. Jahrhunderts nicht üblich. Die Sache ins Rollen brachte erst Anfang des 18. Jahrhundert die Engländerin Lady Mary Wortley Montagu. Sie reiste damals in den Orient und erhielt als Frau auch Zutritt in einem orientalischen Harem. Die Adelige war die erste, die über die dort übliche Kommunikation per Blüten berichtete. Mit ihren "Briefen aus dem Orient" aus dem Jahr 1763 löste sie, so heißt es, regelrecht eine "Boom" in Sachen Blumenschenken aus. Von da an begannen auch Blumensträuße an Bedeutung zu gewinnen. Es entstand ein umfangreiches Zeichensystem, fast so kompliziert wie eine Fremdsprache. So wie verschiedene Blüten miteinander kombiniert wurden, änderte sich auch die Bedeutung. Dichter, Komponisten und Maler benutzten Blumen in ihren Werken als Symbol. Viele Stillleben des 17. Jahrhunderts sind deshalb mit Kenntnis der Blumensymbolik besser zu verstehen. Den gewählten Blumenarten kommen durchaus präzise Bedeutungen zu: Verwelkende Rosen schlugen - früher zumindest - ein Treffen in einer Stunde vor, die Vanilleblume in zwei Stunden und so weiter. Alles hatte seine Bedeutung: Eine nach rechts gebundene Schleife meinte den oder die Beschenkte, nach links gebunden galt die jeweilige Aussage dem Schenker. Nach unten gerichtete Blüten kehrten den Inhalt der Aussage sogar ins Gegenteil um. Steckten die Dame ihre "Antwort" - die vom Angebeteten geschenkte Blume - ins Haar, bedeutete das eine Ablehnung, am Busen dagegen eine Erwiderung. Und noch eine Anmerkung zum Valentinstag: Wenn Sie Ihren Blumenhändler feiern möchten, tun Sie's und schenken Blumen. Aber vielleicht können Sie ja ein wenig mehr Originalität zusammen kratzen ... (APA/red)