Geschlechterpolitik
Chance auf einen Beruf
Prammer fordert "Wiedereinstiegsmilliarde" für Frauen
Linz - Die SPÖ-Frauenvorsitzende Prammer fordert eine
"Wiedereinstiegsmilliarde" für Frauen. Für viele sei es unmöglich,
Arbeitszeiten mit Kind zu vereinbaren, sagte sie am Freitag.
Betroffen seien vor allem Beschäftigte im Verkauf und im Gastgewerbe.
"Frauen sollen die Möglichkeit haben, umzusteigen", so Prammer. Sie
fordert außerdem ein individuelles "Pensionskonto".
Um Frauen mit kleinen Kindern die Chance zu geben, Familie und
Beruf zu vereinen, müsse es eine Qualifizierungsoffensive und eine
Wiedereinstiegsmilliarde geben, betonte Prammer. Dadurch könnten
junge Mütter zum Beispiel neue Qualifikationen in
Informationstechnologie-Berufen und neue Jobchancen bekommen.
Außerdem fordern die SPÖ-Frauen die Wiedereinführung der
Bildungskarenz, betonte deren Vorsitzende. Als "Anti-Frauen Maßnahme"
bezeichnete Prammer die Einführung der Studiengebühren. Denn bei
Mädchen werde eher hinterfragt, ob sich ein Studium für die Eltern
finanziell ausgehe.
Ein "Schlag ins Gesicht der Frauen" sei die Streichung der
kostenlosen Mitversicherung bei kinderlosen Ehepartnerinnen. Dass
Mütter weiterhin mitversichert bleiben können, sei offensichtlich
eine "Gebärprämie", so Prammer. Sie fordert außerdem ein
individuelles "Pensionskonto" für jede Person und eine durchgängige
Pflichtversicherung auch für Nichterwerbstätige. Dies führe zu einer
eigenständigen Pension für alle Personen und setze Anreize zur
individuellen Erwerbstätigkeit auf Grund der Beitragspflicht. (APA)