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Wien - Die sich nach ersten Trends abzeichnende Zustimmung zum "Jahresnormmodell" bei der Urabstimmung unter den Pflichtschullehrern war für den Grünen Bildungssprecher Dieter Brosz "vorhersehbar". Die Vorgangsweise der Gewerkschaft vor allem bei der Gestaltung der Stimmzettel bezeichnete Brosz in einer Aussendung am Freitag als "äußerst manipulativ und undemokratisch". Der Stimmzettel habe lediglich die Wahl zwischen dem von der Gewerkschaft ausgearbeiteten "Jahresnormmodell" und den Sparmaßnahmen der Bundesregierung ermöglicht. Auf die Frage nach einer prinzipiellen Ablehnung sei hingegen verzichtet worden, kritisierte Brosz. Unter diesen Vorzeichen sei das Ergebnis der Urabstimmung nur bedingt aussagekräftig und werde am Widerstand der Grünen gegen beide Modelle nichts ändern. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen GewerkschafterInnen (FSG) in der Pflichtschullehrergewerkschaft, Herbert Modritzky, betonte hingegen, dass es sich beim "Jahresnormmodell" um einen "innovativen Vorschlag" handle. Allerdings müsse parallel zur Einführung des neuen Dienstrechts ein Sozialplan für jene Pädagogen erarbeitet werden, die nicht mehr weiter beschäftigt werden könnten. Dies sei ein wesentliches Kriterium für die Zustimmung seiner Fraktion zum Gesamtmodell. Ohne Sozialplan werde es kein Ja der FSG geben. (APA)