Mensch
Platin aus Autokatalysatoren kann gesundheitsschädlich sein
Metalle wie Rhodium, Platin und Palladium werden heute verstärkt abgelagert und können in die Nahrungskette gelangen
Venedig - Französische und italienische
Wissenschaftler haben in Eisschichten Grönlands stark erhöhte Mengen der
Metalle Rhodium, Platin und Palladium, die beim Bau der Katalysatoren
verwendet werden, entdeckt. Wie New Scientist
berichtet, könnten diese Metalle über eine
Anreichung in der Nahrungskette die Gesundheit gefährden.
Die Forscher analysierten Eisschichten, die sich nach 1976 gebildet
hatten, und verglichen diese mit Bohrkernen aus 7500 Jahre alten
Ablagerungen. Sie entdeckten dabei 120 mal mehr Rhodium; auch
Palladium und Platin konnten in der 80- beziehungsweise 40-fachen
Konzentration nachgewiesen werden. "Die Tatsache, dass wir die Metalle
in Grönland gefunden haben, zeigt, dass es sich um ein globales Problem
handelt", bewertet Chemiker Carlo Barbante von der
Universität Venedig
die Ergebnisse.
Laut einer früheren europäischen Studie lösen sich Metallpartikel aus den
Katalysatoren bei hohen Fahrgeschwindigkeiten. Auto-Katalysatoren
reduzieren den Ausstoß giftiger Gase wie Stickoxide oder Kohlenmonoxid
drastisch. Die Werte korrelieren eindeutig mit der Einführung von
Auto-Katalysatoren in den USA, Kanada und Japan in den 70er Jahren.
Europas PKW-Flotte folgte in den frühen 90er Jahren des abgelaufenen
Jahrhunderts. Erhöhte Platin-Werte zeigten bei Kat-Herstellern einen
Anstieg von Asthma-Krankheiten bei den Arbeitern. Obwohl in den Städten
noch keine erhöhten Werten gemessen werden konnten, lässt sich eine
höhere Belastung des Menschen mit diesen Metallen über die
Nahrungskette nicht ausschließen. (pte)