Stockholm - Die Innen- und Justizminister der EU haben sich am Freitag bei einem informellen Treffen in Stockholm weitgehend einig über Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels gezeigt. Bis zur Jahresmitte will die EU das Maßnahmenpaket beschließen. Wie die meisten Minister stimmte auch der deutsche Innenminister Otto Schily (SPD) der Forderung seines britischen Kollegens Jack Straw zu, Polizei- oder Einwanderungsbeamte in die Länder des westlichen Balkans zu schicken. "Sie sollen dort vorgelagert die Schleuserkriminalität bekämpfen", sagte Schily. Straw hatte darauf hingewiesen, dass in Belgrad und Sarajewo gegenwärtig Zehntausende von Flüchtlingen auf eine Gelegenheit zur illegalen Einreise warteten. Über die Balkan-Route kommen rund 60 Prozent der Flüchtlinge in die EU. Schily teilte ferner mit, dass Belgien in der zweiten Jahreshälfte als EU-Vorsitzland eine große europäische Konferenz einberufen wolle, die sich mit einem Gesamtansatz für Asyl und Einwanderung befassen soll. (APA/dpa)