Inland
SPÖ wirbt um Marboe
Der von der ÖVP gestellte
Wiener Kulturstadtrat Peter
Marboe wunderte sich einigermaßen, als er aus der
SPÖ ein Schreiben mit der
Einladung erhielt, ob er
nicht dem Personenkomitee
für Bürgermeister Michael Häupl
beitreten
wolle. Der
Stadtrat versteht sich mit
Häupl zwar durchaus gut,
dass er für ihn aber Wahlwerbung machen solle, geht
doch etwas zu weit. Marboe
werde sich im Wahlkampf
wohl eher für seine eigene
Partei und für Parteichef
Bernhard Görg engagieren.
Aus der SPÖ hat Marboe
auch nicht unbedingt Gutes
zu erwarten, dort wird be 2. Spalte
reits über seine Ablöse spekuliert. Für den Fall, dass es
zu keiner Neuauflage der alten SPÖ-ÖVP Koalition im
Wiener Rathaus kommt,
würde das Kulturressort
wieder rot besetzt. Und
manche in der
Partei rechnen sich bereits Chancen
aus, Marboe
zu beerben. Massives Interesse in der SPÖ hat etwa
Gemeinderat Ernst Woller
angemeldet. Aber auch in
der Bundespartei gibt es einige, die meinen, dass sie
das Amt des Kulturstadtrates durchaus schmücken
würde. Als Konkurrent zu
Woller tritt nämlich auch
der Abgeordnete Joseph
Cap in Erscheinung. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10. 2. 2001)