Europa
Europarat verurteilt Angriff auf Gerichtshof in Tschetschenien
Schwimmer: Versuch einer Destabilisierung der Rechtsstaatlichkeit
Straßburg - Der Generalsekretär des Europarates, Walter Schwimmer, hat das Bombenattentat gegen das Gerichtsgebäude in Schali in der Republik Tschetschenien "auf das Schärfste" verurteilt. "Dieser Angriff ist ein klarer Versuch, die Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit zu destabilisieren und jene Leute einzuschüchtern, die sich der schwierigen Aufgabe verschrieben haben, dem Gesetz in diesem Teil der Russischen Föderation Geltung zu verschaffen", sagte Schwimmer am Freitag laut einer Presseaussendung des Europarates.
"Ich erweise den Richtern und Mitarbeitern der Gerichte in Schali, die ihre Arbeit trotz härtester Bedingungen nach diesem terroristischen Akt fortsetzen, meine Anerkennung", betonte der Generalsekretär. Zugleich versicherte Schwimmer den Richtern, sie könnten "immer auf die Unterstützung und die Hilfestellung des Europarates zählen". Der Österreicher begrüßte die Informationen, wonach unverzüglich nach dem Attentat mit den Untersuchungen begonnen wurde und die Täter identifiziert werden konnten. Die für den Anschlag Verantwortlichen müssten so rasch wie möglich der Gerechtigkeit zugeführt werden, die sie zu unterminieren suchten.
Am Donnerstag hatte die russische Nachrichtenagentur Interfax gemeldet, dass in Schali in Südtschetschenien ikn zweistöckiges Gebäude durch eine heftige Explosion teilweise zerstört worden sei. Nähere Angaben zu dem Angriff hatte die russische Agentur zunächst nicht gemacht. In der tschetschenischen Hauptstadt Grosny waren am selben Tag russische Stellungen von tschetschenischen Rebellen angegriffen worden, hatte der russische Militärnachrichtendienst AWN unter Berufung auf amtliche Quellen gemeldet. (APA)