Wien/Saalbach - In Saalbach Hinterglemm, wo vor zehn Jahren alpine Weltmeisterschaften ausgetragen worden sind, erinnert man sich mit Freude daran. "Die Weltmeisterschaft war für uns, nachträglich betrachtet, ein gutes Geschäft", sagte Tourismusdirektor Wolfgang Breitfuß dem Standard. Zwar sei auch Saalbach in den zwei Rennwochen nicht voll ausgelastet gewesen, dafür habe man in den Folgejahren ständig steigende Nächtigungszahlen verzeichnet. Noch immer profitiere man in Saalbach von zwei Umfahrungstunnels, die knapp vor der WM fertig gestellt worden sind und die den Ortskern verkehrsberuhigt haben. Barfuß ist aber auch kritisch: "Wir haben damals den Fehler gemacht, unseren Stammgästen nicht zu kommunizieren, dass trotz WM Skifahren bei uns möglich ist." Dieser Fehler sei auch in St. Anton gemacht worden, wo viele Leute aus Angst vor zu großem Trubel und im Glauben, dass die meisten Pisten gesperrt sind, erst gar nicht gebucht haben. Neue Akzente Die Werbewirkung einer Großveranstaltung, wie es die Weltmeisterschaft ist, verpuffe schnell, wenn man nicht ständig neue Akzente setze. "Die Schladminger, die 1982 ihre Weltmeisterschaft hatten, haben es großartig verstanden, sich in Szene zu setzen. Die zehren jetzt noch nach beinahe zwanzig Jahren von der WM", sagte Breitfuß. "Von denen können auch wir noch etwas lernen." Vor drei Jahren haben sich in Saalbach, bedingt durch eine Reihe schneearmer Winter, Tourismusverband, Bergbahnen und andere in der Branche Tätige zusammengerauft und ihre Budgets gebündelt. Seitdem gibt es einen einheitlichen Werbeauftritt. Das scheint sich bezahlt zu machen. Im Jänner wurde in der Pinzgauer Tourismusgemeinde mit 404.000 Nächtigungen der bisherige Rekordwert vom Jänner 2000 um ein Prozent übertroffen. (DER STANDARD, Printausgabe 10.2.2001)