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Foto: APA/ANSA/Silvi
Rom - Der italienische Oppositionschef Silvio Berlusconi rüstet sich im Hinblick auf die Parlamentswahlen im Frühjahr und stärkt das Netz seiner Allianzen. Nachdem sich die neu gegründete Sozialistische Partei Anfang Februar zu einer Wahlallianz mit Berlusconis Mitte-Rechts-Allianz bereit erklärt hatte, gewinnt der Oppositionschef und Medienmagnat laut Medienberichten nun auch die Unterstützung der neuen gemäßigten Bewegung "Europäische Demokratie". Diese will Ex-Gewerkschaftschef Sergio D' Antoni am Samstag bei einem Gründungskongress in Rom offiziell aus der Taufe heben. Die neue Bewegung, der sich auch der siebenmalige Regierungschef Giulio Andreotti angeschlossen hat, hatte noch vor wenigen Wochen versprochen, ohne Listenverbindungen am Wahlkampf teilzunehmen. "Weder mit der Regierungskoalition noch mit Berlusconi", lautete das Motto D' Antonis, der in den letzten Tagen aber seine politische Strategie änderte. Angesichts von Meinungsumfragen, die einen Wahlsieg des Oppositionschefs für äußerst möglich halten, versicherte D' Antoni, seine Bewegung werde beim zweiten Wahldurchgang der Kommunalwahlen den Kandidaten der Mitte-Rechts-Allianz unterstützen. Beobachtern zufolge ist dies der erste Schritt in Richtung eines soliden Wahlpakts mit der Mitte-Rechts-Allianz auch bei den Parlamentswahlen. Regierungskoalition wird brüchiger D' Antonis Worte wurden in Berlusconis Bündnis gefeiert. Das Projekt einer gemäßigten Gruppierung, die den Wählern eine Alternative zum bipolaren System aus Regierungskoalition und Mitte-Rechts-Allianz anbieten wolle, wurde von Berlusconi als unrealistisch bezeichnet. Das Bündnis mit D' Antoni würde den Block des Medien-Tycoons deutlich konsolidieren, der bereits im März eine strategische Allianz mit der Lega Nord eingegangen war. Während Berlusconi sein Bündnis mit dem Beitritt neuer Gruppen stärkt, erscheint die Regierungskoalition immer schwächer und brüchiger. Das Projekt einer Wahlallianz mit den Altkommunisten der "Rifondazione comunista" (Kommunistische Erneuerung) konnte trotz hektischer Verhandlungen nicht abgeschlossen werden. Auch die Bewegung des früheren Korruptionsermittlers Antonio Di Pietro, "Italien der Werte", droht der Regierungskoalition gefährliche Konkurrenz zu machen. Laut Di Pietro braucht Italien eine konkrete Alternative zu den Wahlprogrammen des Medienzaren Berlusconi und der Mitte-Links-Allianz. Di Pietro will ohne Listenverbindungen am Wahlkampf im Frühjahr teilnehmen. Er könnte jedoch vor allem der Regierungskoalition Stimmen wegnehmen. (APA)