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Foto: APA/Belga/Hoslet
Brüssel - Für eine schnelle Entsendung von UNO-Friedenstruppen in den Kongo hat sich der belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt ausgesprochen. Er glaube, dass es möglich sei, in den nächsten Wochen einem Frieden in dem zentralafrikanischen Staat einen großen Schritt näher zu kommen, sagte Verhofstadt am Freitag nach Gesprächen mit dem ruandesischen Präsidenten Paul Kagame. Voraussetzung dafür sei aber, dass eine ausreichende Anzahl von Beobachtern und UNO-Truppen dort präsent sei. Ruanda unterstützt mit Truppen die Rebellenbewegung gegen den im Jänner ermordeten kongolesischen Präsidenten Laurent Kabila und spielt eine Schlüsselrolle im kongolesischen Bürgerkrieg. Die Vereinten Nationen hatten nach dem Friedensabkommen von Lusaka 1999 die Entsendung von 5.500 Blauhelmen in den Kongo beschlossen. Doch wurde das Abkommen von Lusaka nie umgesetzt und Laurent Kabila stoppte die Entsendung von UNO-Truppen, indem er sich weigerte, ihre Sicherheit zu garantieren. Sein Sohn und Nachfolger Joseph Kabila unterstützt hingegen die Bestrebungen zur Entsendung von Blauhelmen. Belgien, die frühere Kolonialmacht von Kongo und Ruanda, versucht in dem Konflikt zu vermitteln. In der vergangenen Woche hatte Verhofstadt sich mit Joseph Kabila getroffen. Am Mittwoch sagte Kagame dem UN-Sicherheitsrat in New York, sein Land habe seine Truppen nur zur Sicherheit seiner Grenzen in Kongo stationiert und sei bereit, die Soldaten abzuziehen, wenn die UNO-Truppen diese Aufgabe übernähmen. Der belgische Außenminister Louis Michel erklärte, Kagame habe ihm versichert, die ruandesischen Truppen würden bei einer Entsendung von Blauhelmen innerhalb einer Woche abgezogen. (APA/AP)