Washington/Tokio - Nach dem U-Boot-Unglück vor Hawaii will die US-Marine vorläufig keine Zivilisten mehr auf gefährliche Tauchfahrten mitnehmen. Außerdem sollen Gäste zumindest solange keine wichtigen Steuereinrichtungen mehr bedienen dürfen, bis die Untersuchung des Zusammenstoßes mit einem japanischen Kutter abgeschlossen ist. Das berichteten US-Medien am Freitag. US-Präsident George W. Bush hatte das Verteidigungsministerium am Donnerstag angewiesen, die Mitnahme von Zivilisten auf Tauchfahrten amerikanischer Kriegsschiffe grundsätzlich zu überprüfen. Unterdessen hat die US-Küstenwache ihre Suche nach den neun Vermissten auf Druck Japans fortgesetzt. Bush sprach erneut sein Bedauern über den Unfall vom Freitag vergangener Woche aus, als das auftauchende U-Boot ein japanisches Fischerei-Lehrschiff rammte und versenkte. Bush versprach im TV-Sender CNN: "Wir werden alles tun, dabei zu helfen, die Leichen (der neun vermissten Japaner) zu bergen." Die Rolle der Zivilisten an Bord der "Greenville" hatte vor allem in Japan Irritationen ausgelöst. Der japanische Verteidigungsminister Toshitsugu Saito kritisierte am Freitag die US-Marine, dass sie zwei Zivilisten an die Steuerung des U-Bootes gelassen habe. "Das ist unerhört. Sie (die US-Marine) ist extrem nachlässig", sagte Saito. Insgesamt hatten sich 16 Gäste an Bord des Kriegsschiffs aufgehalten, die sich während des folgenschweren Manövers im Kommandoraum drängten. Nach dem Zusammenstoß konnten nur 26 japanische Besatzungsmitglieder gerettet werden. (APA/dpa)