Skisport
Pum: "Ziel um einiges übertroffen"
ÖSV-Alpinchef zog Bilanz und freut sich über den Auftritt der Jungen - Zuschauerrekord in St. Anton
St. Anton - "Es war der krönende Abschluss dieser WM!" ÖSV-Alpinchef Hans Pum zog am Samstag nach dem Herren-Slalom eine höchst zufriedene Bilanz aus österreichische Sicht. "Ich habe insgeheim mit zehn Medaillen gerechnet und sicherlich haben wir in Disziplinen, wo wir sicher waren, keine Medaille gewonnen. Aber gemessen an dem Druck, der bei einer Heim-WM auf unseren Athleten lastete, ist das Abschneiden sensationell", sagte Pum. "Denn wir haben das Ziel um einiges übertroffen." Rund 260.000 Zuschauer - so viele wie nie zuvor - sorgten für eine tolle Atmosphäre und trieben die Sportler aus rund 60 Ländern zu sportlichen Höchstleistungen. Das Wetterpech, das zwischendurch einige Verschiebungen erzwungen hatte, konnte den guten Gesamteindruck nicht trüben.
Besonders positiv hob Pum das Abschneiden in den Abfahrten hervor, speziell gefreut habe ihn aber auch das von Christine Sponring, Selina Heregger und Carina Raich. "Sie haben gezeigt, dass schon die Jungen bei Großereignissen stark fahren können. Wir brauchen uns um die Zukunft keine Sorgen zu machen, das erleben wir ja auch immer wieder bei den Junioren-Weltmeisterschaften. Für Österreichs Skisport schaut es in den nächsten Jahren gut aus", sagte Pum.
Und zu Slalom-Weltmeister Mario Matt sagte Pum: "Das muss man erst ein mal schaffen, quasi im eigenen Ort bei so einer Stimmung die Nerven zu behalten."
Die Bäume erreichen nicht den Himmel
"Mit sieben Medaillen haben wir in etwa den gleichen Prozentsatz an Stockerlplätzen wie im Weltcup. Damit muss man ganz einfach zufrieden sein", meint auch Herren-Chef Toni Giger. Und weiter: "Einige Bäume versuchen in den Himmel zu wachsen. Erfolge werden als selbstverständlich angenommen, dem ist aber nicht so." Denn für den Salzburger ist es etwa keine Überraschung, dass es gerade im RTL keine Medaillen für Österreich gab. "Gerade in dieser Disziplin war unsere Überlegenheit schon einmal größer. So wie jetzt im Slalom, wo wir eindeutig den Ton angeben, auch wenn die Slowenen schon viel Boden gut gemacht haben."
Nur in Chamonix 1962 (15) und Vail 1999 (13) hatten die ÖSV-Asse mehr Medaillen geholt. 1991 in Saalbach-Hinterglemm waren es ebenfalls elf gewesen, damals waren allerdings fünf Goldene darunter. (APA)