New York - Der International Business Machines Corp (IBM), Armonk, drohen wegen der Geschäfte des Konzerns mit dem einstigen Deutschen Reich der Nazis mögliche Entschädigungsforderungen noch nicht genauer errechneter Mrd-USD-Höhe. Dies berichten "The New York Times" und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Rechtsanwälte, die im Auftrage von Opfern der Nazi-Herrschaft gegen europäische Versicherungsgesellschaften, Banken und Industrieunternehmen Schadensersatz gefordert haben, würden nun entsprechende Schritte gegen IBM prüfen, heißt es. Dazu sei bereits am Freitag vor dem Budesgericht in Brooklyn eine Klage eingegangen. Anlass sei ein jetzt veröffentlichtes Buch des US-Autors Edwin Black, der dem Datenkonzern unter dem Titel "IBM und der Holocaust" ein "Bündnis mit den Nazis" vorhält. "Der Spiegel" druckt Auszüge daraus. IBM habe durch von Tochterunternehmen produzierten Rechenmaschinen den Tätern Instrumente geliefert, Krieg und KZ-System zu verwalten, heißt es darin. Eine Schadenssumme wurde laut "Spiegel" noch nicht beziffert, theoretisch anspruchsberechtigt seien jedoch über 100.000 KZ-Überlebende. Dies habe der US-Anwalt Michael Hausfeld in seinem Klage-Schriftsatz genannt. In der "NYT" wird eine mögliche Gesamtsumme von "mehr als sieben Mrd USD" erwähnt. (APA)