Amman - Die arabischen Staaten lehnen die Annullierung von bereits erreichten Fortschritten bei den Nahost-Verhandlungen ab. Nach einer Sitzung des interministeriellen Komitees der Arabischen Liga in der jordanischen Hauptstadt Amman erklärte der ägyptische Außenminister Amr Mussa am Sonntag vor der Presse: "Wir wollen nicht zum Nullpunkt zurückkehren, und wir wollen auch nicht dazu gezwungen werden." Er fügte hinzu: "Jahrelang ist verhandelt worden. Das bisher Erzielte muss bewahrt werden". In Jerusalem hatte zuvor die Regierung des scheidenden israelischen Ministerpräsidenten Ehud Barak die während der letzen Verhandlungsrunde mit den Palästinensern unterbreiteten US-Vorschläge für eine Nahost-Friedenslösung für null und nichtig erklärt. Israelis und Palästinenser hatten Ende Jänner im ägyptischen Seebad Taba über die vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton ausgearbeiteten Kompromissvorschläge beraten. Die beiden Seiten hatten damals nach eigenen Angaben bedeutende Annäherungen in wichtigen Streitfragen erzielen können. Barak und sein gewählter Nachfolger Ariel Sharon hatten bei einem Treffen am Freitag übereingestimmt, dass die Kompromissvorschläge Clintons jetzt gegenstandslos seien. Zweitägige Konferenz Bei den Nahost-Verhandlungen komme eine Rückkehr zum Ausgangspunkt einer "Erklärung gegen den Frieden" gleich, sagte der ägyptische Außenminister Mussa in Amman. "Wir können die Fortschritte nicht zum Fenster hinauswerfen." An der zweitägigen Konferenz nahmen Ägypten, Jordanien, Tunesien, der Libanon, Marokko, Saudiarabien, Syrien und Palästina teil. Nach den Worten des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Esmat Abdel Meguid, sprachen die Minister auch über eine Beschleunigung der versprochenen Hilfe für die Palästinenser von einer Milliarde Dollar. Seit der Zusage auf dem arabischen Gipfeltreffen im Oktober in Kairo sind lediglich vier Millionen ausgezahlt worden. (APA/dpa)